A bissl wos Historisches …
Der Ortsname Pillichsdorf wird mit der bereits im 11.Jahrhundert erstmals urkundlich belegten Grafschaft Pillichild aus dem Geschlecht der Tengling-Peilstein in Verbindung gebracht. Der Besitz lag im 12.Jahrhundert bei den Bistümern St.Pölten und Passau. Eigene, aber nicht örtlich ansässige Verwalter von Pillichsdorf scheinen urkundlich ab 1209 auf.
Während sich Ulrich von Himberg ab 1234 erstmals auch nach Pillichsdorf nannte, dürfte die Gründung des Sitzes bereits in der 2.Hälfte des 12.Jahrhunderts durch seinen Vater, Markward von Himberg erfolgt sein. Zahlreiche Urkunden bezeugen enge verwandtschaftliche Beziehungen und Besitzverflechtungen zwischen den Pillichsdorfern und den Himberg-Ebersdorfern. 1309 versetzte Kalhoch von Ebersdorf den Zehent von Pillichsdorf als passauisches Lehen.
Als bedeutendster Vertreter seines Geschlechts wird ab dem späten 13.Jahrhundert Dietrich von Pillichsdorf als Hof- und Landmarschall genannt. Auch Konrad von Pillichsdorf ist hervorzuheben. Er war Ende des 13.Jahrhunderts Bischof von Chiemsee. Seit dieser Zeit ist auch eine verwandtschaftliche Beziehung der Linie zu Watenstein im Pielachtal belegt. Im Laufe des 14.Jahrhunderts übernehmen die Dachsberg und später die Pottendorfer die Nachfolge der Pillichsdorfer. Im Jahr 1458 erobert Georg von Podiebrad, ab 1448 Landesverwalter und von 1458 bis 1471 König von Böhmen, den Ort.
1470 verkauft Georg von Pottendorf die urkundlich erwähnte ‚Feste Pillichsdorf‘ an Sigmund Maroltinger. 1513 wird Pillichsdorf vom Landesfürsten an Jakob von Landau verpfändet, und die Burg wahrscheinlich 1529 zerstört.
1534 gelangt die Burg, noch 10 Jahre später als ‚ödes Schloss‘ genannt, von Wenzel Hanauer an die Stubenberg und 1570 in den Besitz des Geschlechts Herberstein.
1747 erwarb Philipp Ferdinand Graf von Sonnau den Besitz und lässt das heutige Schloss anstelle der ehemaligen Burg neu errichten. Später gelangte es zuerst an Franz Anton Haydler und 1779 an die kaiserliche Herrschaft Wolkersdorf.
Seit 1831 befindet sich das Schloss im Gemeindebesitz. Der schlichte Barockbau präsentiert sich, nach seiner Revitalisierung und Erweiterung (2004 bis 2006) im Auftrag der Marktgemeinde Pillichsdorf, in restauriertem Zustand und wurde bis vor kurzem als Gemeindeamt genutzt. Heute ist es unsere Heimat – Schlosswirt Pillichsdorf – und steht allen Gästen für Feiern, Feste oder einfach Essen in würdigem Ambiente zur Verfügung.
Quelle: NÖ Burgen online